Lesezeichen am Stück Nummer 1
Begegnung
S.127

"Ein Drachenangriff." Ihr Blick fiel nur knapp vor ihre gehenden Füße auf den dunklen Waldboden. "Ich hoffe, dass nicht auch diese Erkundung wieder nur den Beweis bringt, wo das Drachenfeuer wütete, gibt es nichts als den Tod zu sehen. Aber wenn man die Nadel im Heuhaufen sucht, tja, dann klammert man sich halt an jeden Halm, egal welch ein vertrockneten, nutzlosen Eindruck er macht.

"Ach Nomos, wenn ich doch nur genauer wüsste wonach ich dort suchen soll. Du sagst: Schau ob dir etwas Außergewöhnliches auffällt. Du musst nach einer Ungereimtheit suchen. Nach etwas, das dir absonderlich erscheint. Etwas, das auf ihn hindeuten könnte. Aber was soll das sein?" Ratlos sah sie zu den Baumwipfeln hinauf, die sich vom Wind leicht hin und her beugten, ohne dafür stehen zu bleiben, bis ihre Gedanken schließlich einen neuen Faden aufnahmen.

"Akinna", sagte Akinna mahnend zu sich selber, "du musst dich dringend in Gesellschaft begeben. Auch wenn diese schlecht oder gar langweilig ist. Aber deine Selbstgespräche müssen aufhören."

Ihr Blick zog sich entlang des Weges, dem sie folgte und der noch gut einhundert Schritt einsehbar war, bevor eine Biegung ihn hinter den Bäumen verschwinden ließ. "Was ist das denn für eine seltsame Gestalt?" Ein Jemand, nicht viel größer als sie selber, kam ihr entgegen. Direkt neben dessen Kopf saß etwas Kleines, Dürres. Vermutete Akinna erst einen Vogel, erkannten ihre Elbenaugen aber ziemlich schnell die eindeutigen Konturen des Getragenen. Was ist denn das für ein Narr? Ich hätte nie gedacht, dass es noch Menschen gibt, die einen Hautgnom nicht erkennen, wenn er sie bitte, sie berühren zu dürfen." Sie streifte sich ihre Kapuze über.


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