Lesezeichen am Stück 18
Comals Gedanken
S. 327

„Oh Dantra. Sag lieber nicht aus, was dir gerade auf deiner losen Zunge liegt“. Comal befürchtete Schlimmes und das zu Recht. Und Dantra? Die Worte, die ihm durch den Kopf gingen, fanden ihren Weg zu den spitzen Ohren, denen sie besser hätten verborgen bleiben sollen.

Die darauf von Akinna geschaffene Dunkelheit, die sie nun kalt umhüllte, ließ ihn frösteln. „Ich wusste es. Verdammt! Und jetzt? Soll ich ihm helfen? Kann ich ihm überhaupt helfen?“

Das nervöse, zuckende Rascheln Dantras ließ auch bei ihm ein unangenehmes Kribbeln direkt unter die Haut aufziehen, wie dunkle Gewitterwolken, an einem bis dahin tiefblauen Sommerhimmel.

„Wenn ich mich einmische wird alles vielleicht noch schlimmer. Für uns beide. Ich habe doch gar keine Chance gegen Akinna…verdammt Dantra. Warum hast du nicht einfach mal geschwiegen?“ Die Geräusche von schreckhaft eingeatmeter Luft und ziellos durch die Höhle geschlagener Arme nahmen endlich wieder ab. Ein Kratzen in der glühenden Asche verriet Comal wo Akinna nun stand. Er hörte, wie sie Dantra fast flüsternd und mit unglaublich viel Sarkasmus sowie Gehässigkeit in der Stimme, eine gute Nacht wünscht.

„Armer Dantra. Aber je eher du die Nacht hinter dir lässt und die Sonne dir die Angst nimmt, desto besser.“ Comal richtete seinen Schlafplatz ein und bemerkte, dass Dantra es ihm gleich tat. Auch fiel ihm auf, dass Dantra dabei ungewöhnlich nah zu ihm heran rückte.

„Ist schon gut, mein Freund. Ich kann dich leider nicht gegen sie beschützen. Aber wenn es dir dennoch etwas von deiner Angst nimmt, bin ich froh, dass ich dir wenigstens so etwas Trost spenden kann.“